Die Welt der Öl- und Gasförderung befindet sich im Wandel. Eine neue Art der Förderung macht die Runde. Durch Fracking sind höhere Erträge möglich als durch konventionelle Gewinnung. Doch dieses Verfahren birgt auch einige Risiken.
Fracking – Die Fördertechnik der Zukunft?
Wenn von Fracking die Rede ist, wird immer von „Hydraulic Fracturing“ gesprochen.
Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Möglichkeit der Gas- und Erdölgewinnung in Lagerstätten, die 1000 – 5000 m unter der Erde liegen. Bekannt ist Fracking bereits seit 1947. Großflächig getestet und angewandt wird es aber erst seit dem Beginn dieses Jahrtausends. Dies sind allerdings keine Vorkommen im herkömmlichen Sinne, sondern in Gestein gebundene.
Moderne Bohrverfahren eröffnen heute die Möglichkeit der Horizontalbohrung in großer Tiefe. Solche Bohrungen werden im Vorfeld unter Tage vorgenommen, und Rohrstrecken mit künstlichen Rissen im Untergrund verteilt.
Durch diese Rohre soll später einmal das Öl oder Gas zur Oberfläche transportiert werden. Anschließend wird unter hohem Druck eine spezielles Gemisch in die Erde gepumpt. Dieses Gemisch besteht zu 94 % aus Wasser. Die übrigen Bestandteile sind Sand und diverse chemische Zusätze. Diese Elemente sind hauptsächlich Kaliumchlorid, Zitronensäure und Isopropanol. Wichtig sind diese Zusätze für die Reinhaltung der technischen Anlagen sowie als Schmiermittel.
Das hinabgepumpte Gemisch verteilt sich aufgrund des hohen Druckes in den Horizontalbohrungen und tritt durch die künstlich erzeugten Risse in das Gestein ein. Hier kommt das mitgeführte Sand zum Tragen. Er sorgt dafür, dass die Risse im Gestein geöffnet bleiben, und das Gas oder Öl ungehindert austreten kann. Anschließend wird das zuvor eingepumpte Gemisch wieder zurückbefördert. Der Sand und die chemischen Elemente bleiben dabei teilweise im Boden.
Fracking – Risiken dieser Fördertechnik
Allerdings ergeben sich durch diese Fördermethode einige Risiken. Durch den Verbleib der chemischen Zusätze im Boden kommt es zu einer Verunreinigung des Bodens. Beim Fracking werden zudem enorme Mengen an Wasser verbraucht. Diese Wasser wird nach dem zurück pumpen wenn möglich recycelt und wieder verwendet. Sollte sich dieses Förderverfahren großflächig durchsetzen, muß diesem Punkt allerdings in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden.
Fracking wird hauptsächlich in den USA angewandt, aber auch in Deutschland genutzt, wenngleich in weitaus geringeren Ausmaßen.